Ein Rückblick auf Riesbach im Sommer 2022: Essen ohne Food Waste

8. September 2022. In der Schweiz landen 30 % der Lebensmittel im Abfall. Neben der Verarbeitung mit 989’000 Tonnen entstehen Lebensmittelabfälle am häufigsten im Haushalt mit 778’000 Tonnen jährlich (BAFU, 2022). Je später Food Waste in der Lebensmittelkette anfällt, umso mehr Energie und Rohstoffe werden verbraucht. Im Vergleich belasten Lebensmittelabfälle im Haushalt die Umwelt am stärksten.

Am Food Waste Parcours im GZ Riesbach von Dialog im Quartier konnten interessierte Zürcher:innen ihre Food Waste Fallen identifizieren und vielfältige Lösungen für weniger Lebensmittelabfälle im eigenen Haushalt mitnehmen.

Dr. Jeannette Nuessli Guth, ETH Zürich, Department Health Sciences and Technology

Dr. Nuessli Guth zeigte uns, wie Sinneswahrnehmungen dabei helfen können, Lebensmittel nach dem Ablaufen des Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) als sicher zu erkennen, ohne dabei auf das kleingedruckte Datum schauen zu müssen. Denn nach Ablauf des MHD ist das Produkt meistens weiter geniessbar, es kommt höchstens zu qualitativen Einschränkungen.

Essen ohne Food Waste … und wie Sinneswahrnehmung dabei helfen kann, Dr. Jeannette Nuessli Guth, ETH Zürich, Department Health Sciences and Technology (PDF)

Nachhaltige Gastronomie, Andi Handke, Geschäftsführer bei Mühletal Gastro GmbH (PDF)

Was wir im Rückblick besonders spannend fanden:

  • Wir dürfen unseren Sinnen vertrauen. So hat z. B. ranziges Öl einen eigenen Geruch. Wir können lernen, diese Gerüche wahrzunehmen.
  • Es gibt Lebensmittel mit kurzer (abgepackter Salat, Hackfleisch) und sehr langer Lagerdauer (Salz).
  • Tiefe pH-Werte, also saure Lebensmittel, schaffen eine bakterienfeindliche Umgebung. Deshalb ist z. B. Joghurt mit einem tiefen pH-Wert im ungeöffneten Zustand sehr viel länger haltbar als das MDH anzeigt.
  • Je mehr Wasser ein Lebensmittel enthält, desto besser kann sich Schimmel im Lebensmittel ausbreiten. Wasserreiches Gemüse ist besonders anfällig. Der sichtbare Teil vom Schimmel ist nur ein kleiner Teil vom Pilz, der sich versteckt durch das Lebensmittel zieht. Angeschimmelte Tomaten gehören deshalb im Ganzen entsorgt.

Das Dialog im Quartier Poster zum Drucken:

Bei Ela von Cook Eat war der Tisch jede Runde gut besetzt. Aus übrig gebliebenem, bereits hartem Brot wurde ein italienischer Brotsalat gemacht. Für den Apéro gedacht, konnten die Teilnehmer:innen nicht wiederstehen, und mussten ihr leckeres Ergebnis sofort probieren. Tatsächlich macht Brot, zumindest in der Schweiz, den grössten Teil des vermeidbaren Foodwaste aus. Allein in den Grossverteilern werden nach Schätzungen ca. 14 Tonnen nicht verkauftes Brot pro Tag entsorgt.

Zum Rezept für Panzanella

Für den Apéro gab es dann auch noch den leckeren Auflauf von Steven aus alten Gipfelis. Das Rezept und viele andere zu altem Brot in der Rezeptsammlung «Kein Brötchen geht vergessen».

Kitro misst in der Gastronomie den Food Waste und kann genau erkennen an welchem Tag, zur welcher Uhrzeit welche Lebensmittel weggeworfen wurden. Ist es das Brot am Montagabend? Oder die Tomaten am Mittag? Food Waste Protokolle helfen, seine eigenen Food Waste Fallen zu erkennen.

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Mit Jeannette, ETH Zurich konnten verschiedene Lebensmittel mit abgelaufenem MDH beurteilt, gerochen und geschmeckt werden.

Kathrin von Pura Verdura brachte Gemüse von ihrem Feld mit. Ein Feld mitten in der Stadt, wo solidarisch gemeinsam Gemüse angebaut wird. Ihr Gemüse entspricht oft nicht der Norm. Die Karotten sind zu gross oder umklammern sich zu fest, die Randen zu klein und die Zucchinis farblich nicht einheitlich. Das Gemüse wurde wie im Handel geprüft und erkannt wie viel aussortiert wird bevor es im Supermarkt landet.

Lerne die Normen kennen und messe nach.

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Caroline vom Technikum Urbane Agrarökologie hat den Kühlschrank unter die Lupe genommen und Lagertipps geteilt.

Macht mit beim Kühlschrankspiel und räumt den Kühlschrank richtig ein.

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Spannende Fragen durftet ihr am Glücksrad von ReCircle beantworten. Foodwaste, Funfacts Ernährung, Kreislaufwirtschaft, reCIRCLE-Knowhow und die Ökobilanz von Verpackung sind Schlagwörter, die nicht mehr aus eurem Gedächtnis ausradiert werden können!

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