5. Oktober, 17-18 Uhr Foodsave Parcours
An einem sonnigen Nachmittag im GZ Wollishofen richteten Studierenden des td-Lab ETH Zürich zusammen mit Dialog im Quartier einen Foodsave-Parcours mit Mitmachaktionen für Kinder und Familien mit verschiedenen Posten ein.
Mit der Stempelkarte in der Hand ging es direkt zum ersten Posten über das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Stürmisch wurden die abgelaufenen und nicht-abgelaufenen Lebensmittel probiert, denn alle angebotenen Lebensmittel sind noch essbar[1]. Bei den M&Ms (MHD +360 Tage), den Colas (MHD +120 Tage) und der Linzertorte (MHD +6 Tage) fiel es den Teilnehmenden schwer, zu erkennen, welches der Lebensmittel das MHD überschritten hatte. Die meisten erkannten überhaupt keinen Unterschied.



Weiter ging es zum Kühlschrankspiel: Wie wird der Kühlschrank richtig eingeordnet? Jede:r hat seine eigene Methode den Kühlschrank zu füllen. Tomaten landen oft im Kühlschrank, obwohl sie dort nicht hingehören und Eier fälschlicherweise in der Kühlschranktüre. Eier mögen keine Temperaturschwankungen, deshalb lieber draussen oder im Innern des Kühlschranks aufbewahren.
Beim letzten Posten mussten Lebensmittel der Reihe nach eingeordnet werden (Bild 1). Es wurde viel diskutiert: Beheizte Gewächshäuser in der Schweiz erzeugen mehr CO2-eq. als LKW-Transporte von Gemüse und Obst aus Spanien. Deshalb ist es so wichtig auf die Saisonalität zu achten.

Mit der vollen Stempelkarte konnten sich die 15 Kinder und 5 Erwachsene einen kleinen Preis für ihr Durchhaltevermögen aus einer Auswahl geretteter Lebensmittel von foodsharing abholen. Schau dir hier den Film dazu an!
18-21 Uhr «Einmach-Schnippeldisko»
20 Neue Teilnehmer:innen kamen zur «Einmach-Schnippeldisko». Zur Einführung konnten alle das bereitstehende Gemüse wie im Grosshandel nach Qualitätskriterien sortieren. Livia von foodsharing erklärte, dass beim Import und auf dem Feld riesige Mengen an Gemüse aussortiert werden, weil sie nicht der Norm entsprechen. Viele Teilnehmenden waren erstaunt: Kann eine Karotte zu gross sein?
Kann ein kleiner Fleck, ein «kosmetischer Mängel» auf dem Kohlrabi bedeuten, dass der Kohlrabi nicht mehr als «Klasse 1» verkauft wird, sondern in der Sortierung in die «Klasse 2» fällt und den Landwirt:innen weniger gezahlt wird? Für makelloses Gemüse müssen viele Pestizide eingesetzt werden, um den Qualitätsdruck von Gross- und Detailhandel und der Konsumierenden gerecht zu werden.



Unser krummes Gemüse stammt von Good Market, ist voller Makel und schmeckte hervorragend. Zur Disco-Musik von Slow Food Youth wurde das Gemüse in mundgerechte Stücke geschnitten, in sterilisierte Marmeladengläser gefüllt und mit einem feinen Sud übergossen. Mit Schnippeln und Einmachen verschwinden alle Mängel auf dem Gemüse und übrig bleibt leckeres Sommergemüse für den Winter. Schau dir hier den Film dazu an!
[1] https://www.sge-ssn.ch/media/Haltbarkeit-nach-Ablauf-des-MHD.pdf
Vielen Dank für den schönen Beitrag! Beide Events waren super lääs und wir haben uns mega gefreut, dass ihr bei uns im GZ Wollishofen zu Gast wart! Herzliche Grüsse Sandra Hauser, Quartierarbeit, GZ Wollishofen
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