Saisonal! Mit dem Saisonkalender ökologisch einkaufen

In der Schweiz gibt es Jahreszeiten. Im Frühling entfalten sich die Blätter und Blüten. Im Sommer wächst und reift die bunte Vielfalt an Gemüsen und Früchten. Im Herbst schliessen wir die Ernte der späten Gemüse und Obstsorten ab. Im Winter sinken die Temperaturen und nur wenige späte frische Wintergemüse, dafür umso mehr Lagergemüse stehen zur Verfügung. 

Im Supermarktregal dagegen wurde die Saison für Obst und Gemüse abgeschafft. Zu jeder Jahreszeit ist es möglich, Auberginen, Zuchetti, Peperoni oder Tomaten zu kaufen. Bei den Beispielen handelt es sich um Gemüse, welche im Sommer in der Schweiz geerntet werden. Besonders klimafreundlich ist ihr Verzehr nur in den Sommermonaten. Auch Schweizer Tomaten, die ausserhalb der Saison gekauft werden, stammen oft aus mit fossilen Energieträgen beheizten Gewächshäusern, was zu einem grossen Klimafussabdruck führt. Gefrorener Blattspinat findet sich im Tiefkühlregal. Tiefkühlen und Heizen verbraucht mehr Energie, als wenn die Pflanzen saisonal direkt vom Feld geerntet werden.

Bei gefrorenem Blattspinat (0,6 kg CO2-äq. / kg Lebensmittel) ist der Klima-Fussabdruck dreimal so hoch wie beim saisonalen Spinat (0,2 kg CO2-äq. / kg Lebensmittel). Tomaten aus fossil beheizten Gewächshäusern brauchen fast 10-mal so viel kg CO2-äq. / kg Lebensmittel wie die saisonalen Tomaten, die von Juni bis September zur Verfügung stehen[1]. Ein Saisonkalender hilft dir dabei, den Jahreszeiten entsprechendes Gemüse im Supermarkt vom ausser-saisonalen Angebot zu unterscheiden. 

Was uns am Saisonkalender von foodwaste.ch (Vier-Jahreszeiten-Frittata / Saisontabelle) gefällt: Es werden nicht nur die Erntezeiten angezeigt, sondern auch die Monate, in denen Gemüse gelagert werden kann. 

Was uns am Saisonkalender vom Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung gefällt: Nebst Lagergemüse, wird detailliert aufgeschlüsselt, zu welchen Zeiten Gewächshäuser fossil beheizt werden müssen und wann nur unter bestimmten Bedingungen (wie Frost) vorübergehend beheizt werden muss.

Lagertipps für dich daheim und Hintergrundinformationen:

  • Lauch wächst ganzjährlich auf dem Feld. Je nach Erntezeit wird unterschieden zwischen Sommer-, Herbst- und Winterlauch. Da der Lauch frosthart ist, kann er gut auch auf dem Feld stehen bleiben und wird kontinuierlich geerntet. Zusätzlich lässt Lauch sich aber auch lange und gut lagern, am besten ungewaschen, trocken in das Gemüsefach in den Kühlschrank legen. 
  • Getrocknete Zwiebeln und Knoblauch können zum Zopf geflochten werden. Aufgehängte Zöpfe sind einem stetigen Luftstrom ausgesetzt und bleiben trocken. Mehr über Zwiebeln. 
  • Randen, wie viele andere Wurzelgemüse auch, können im kühlen Keller lange gelagert werden. Als Lagertipp für Randen: Im Kühlschrank im Temperaturbereich 6-8°C lagern, im Lagerkeller bei 8°C-10°C. Laub entfernen und in Papier einschlagen. 
  • Kräuter in Salz und Öl einlegen und im Dressing, als Topping oder als Grundlage für Pesto nutzen.

Steht kein kühler Keller zur Verfügung kann eine Erdkiste zum Einsatz kommen. Rüebli und anderes Lagergemüse werden im Sand eingegraben und bleiben den gesamten Winter frisch.  


[1] Reinhardt, G., Gärtner, S., & Wagner, T. (2020). Ökologische Fußabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland. IFEU—Institut für Energie-und Umweltforschung: Heidelberg, Germany.

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