An zwei Nachmittagen im Juni waren Madame Frigo, das UGZ und Romano Zaugg mit den Werkzeugen von Dialog im Quartier im Einsatz. Im GZ Wipkingen stellten sich Initiativen rund um das Thema „Essen für Zürich von Zürich“ vor und zeigten, was DU mit deiner Ernährung für die Zukunft tun kannst. Im GZ Buchegg wurden gemeinsam Capuns gewickelt aus pflanzenbasierten Zutaten.
Am Züri bunt
Mit Genuss kommt die Umstellung zu einer neuen Gewohnheit ganz von allein. Diese Idee integrierte das GZ Wipkingen am Züri Bunt und stellte allen 800 Besuchenden vor, wie ressourcenschonendes Miteinander funktionieren kann.
Lagerfehler sind die häufigste Ursache von Food Waste. Das Kühlschrankspiel wurde von Madame Frigo moderiert und hilft diese vermeiden. Die Besuchenden konnten herausfinden, unter welchen Bedingungen Lebensmittel besonders lange lagerfähig sind. „Wo steht die Milch im Kühlschrank?“ „Was mache ich mit dem frisch gekauften Fisch?“ „Was gehört in den Vorratsschrank?“ Mit über 10 neuen Lebensmitteln und neu auf Whiteboard und mit Magneten kann das Spiel nun dauerhaft in den verschiedensten Kontexten eingesetzt werden.
Am Stand vom UGZ wurde das Spiel zum Klimafußabdruck1 im Klimamobil gezeigt. Im Spiel werden zum Beispiel Tomaten aus unterschiedlichen Regionen miteinander verglichen. Denn je nach Jahreszeit und Anbauregion fällt die Klimabilanz unterschiedlich aus. Um die negativen Auswirkungen des Anbaus und der Verarbeitung der Lebensmittel auf die Umwelt zu reduzieren, sollten Konsument*innen das Reduktionspotenzial bei nachhaltigem Einkauf kennen. Denn die individuelle Ökobilanz variiert je nach Lebensmittelwahl, Produktionsort, landwirtschaftlicher Produktionsmethode und dem gewählten Transportmittel. Wer all diese Faktoren berücksichtigt, kann die persönliche Umweltbelastung durch die Ernährung um etwa die Hälfte senken.



Bei „Da tut’s per tut’s„
In Zusammenarbeit mit dem Kunstvermittler Romano Zaugg und der Spielanimation vom GZ Buchegg wurden Quartierbewohner*innen die Kunst des Wickelns von Capuns gezeigt. Es gibt so viele Capuns-Rezepte wie Großmütter im Graubünden. So heisst es im Bündner Sprichwort. Für unser Capuns-Rezept wurden ausschliesslich pflanzenbasierte Zutaten verwendet. Alle waren von der neuen Rezeptur begeistert und steckten die kleinen Rezeptkarten ein. Viele waren überrascht, dass weder Butter noch Rahm für den Geschmack der Sauce nötig waren, sondern mit Haferrahm und einer selbstgemachten Gemüsepaste das Gericht hervorragend schmeckte. Die Besuchenden gingen mit einer neuen Erfahrung nach Hause: Auch traditionell funktioniert pflanzenbasiert und kann richtig lecker sein.
Dialog im Quartier tauschte sich am zweiten Tisch mit Kindern und Jugendlichen über die Herkunft von Lebensmitteln aus. Das Tischtuch bestand aus Krepppapier, auf dem mit Neocolor Fragen notiert waren: „Woher kommen die Lebensmittel auf deinem Teller?“ „Aus was bestehen Spaghetti?“ „Welche Pflanzen brauchst du, damit dein Lieblingsgericht auf deinem Teller liegt?“ Alle bekamen einen Teller und durften ihre Lieblingsgerichte zeichnen. Wir diskutierten darüber, woher die Lebensmittel stammen, wie sie angebaut werden und welche Ressourcen dafür verbraucht werden. So erfuhren die wissbegierigen Kinder, dass Zitronen am Baum wachsen, viel Sonne brauchen und aus Süditalien mit dem LKW in die Schweiz gefahren werden.



1Hier zum herunterladen: Spielkarten, Spielfeld, Spielleitung, Lösung
Ein Kommentar zu “Was lief? Züri Bunt und „da tut’s per tut’s“”