Wie gelingen nachhaltige 1.5 Grad Lebensstile bei dir? Nachhaltige Lebensmittel daheim beschaffen

Nachhaltige 1.5 Grad Lebensstile orientieren sich an einem Konsumverhalten, welches weniger CO2 produziert, nämlich 2.5 t CO₂e/Kopf/Jahr 2030 und 0.7 t CO₂e/Kopf/Jahr 2050 (Akenji et al. 2021, im Moment 14 t CO₂e/Kopf/Jahr 2030 in der Schweiz).  

Privathaushalte können bis zu 79 % der CO2-eq. durch individuelle Konsumentscheide oder Anpassungen in den Lebensgewohnheiten einsparen (Akenji et al. 2021).

Einige Anforderungen, damit nachhaltiges Konsumieren von Lebensmitteln für dich und mich möglich wird:

Nachhaltige Lebensmittel müssen in genügender Menge nahe beim Wohnort zu beschaffen sein.

Unser grösster Hebel für einen nachhaltigen Ernährungsstil ist die Reduktion von tierischen Produkten, besonders vonFleisch. Es braucht grössere Anbauflächen für pflanzliche Eiweisse in der Schweiz. Vielversprechend wären der Anbau von Eiweisserbsen, Soja, Linsen, Ackerbohnen, Kichererbsen oder Lupinen (BLW 2022). Wir brauchen mehr saisonales Gemüse, Obst oder Getreide aus ökologischem und lokalem Anbau und weniger ausser-saisonale Produkte aus anderen Anbauregionen und Monokulturen.  

Du selbst: Mehr Hülsenfrüchte auch in unverarbeiteter Form essen.

Eine gute Einkaufspraxis für nachhaltige Lebensmittel muss möglich sein

Es muss mehr Optionen für dich geben, deinen Einkauf, deinen Vorrat, dein Kochen und das Teilen von Lebensmitteln nachhaltig zu organisieren.  Es braucht Lösungen, die von der Organisation der Einkaufsmöglichkeiten bis zu neuen Kühlschrank- oder Vorratskonzepten reichen.

  • Schon gewusst? Eine Einkaufsfahrt von 5 km im mit Benzin betriebenen Kleinwagen  emittiert 1000 g CO21. Da summiert sich so einiges, wenn wir nachhaltigen Lebensmittel an entfernten Orten per Auto einsammeln. Auch Elektroautos sind keine Lösung, da auch die erneuerbare Energie nicht unbegrenzt zur Verfügung steht. Die Lösung: Du beziehst deine Produkte in Geh- oder Fahrraddistanz, auf dem lokalen Markt, im Quartierladen oder im 24/7 Quartierdepot deiner Foodkooperative in der Nachbarschaft. Diese können durch besseren Fahrzeugauslastung, eine kluge Gestaltung der Lieferrouten oder durch den Einsatz von Elektrofahrzeugen energieeffizient beliefert werden.
  • Haltbare Lebensmittel in unmittelbarer Nähe zu lagern, erhöht ihre Zugänglichkeit und reduziert lange Beschaffungswege pro Haushalt. Ein Quartierdepot oder ein gemeinschaftlich genutzter Lagerraum für verschiedene Haushalte sind innovative Ansätze für kluge Einkaufspraktiken.

Du selbst: Kennst du Quartierdepots und Foodkooperativen in deiner unmittelbaren Nähe?

Und immer wieder! Mindestens 15-25 % der Umweltbelastungen in der Schweiz entstehen durch Food Waste.

Du selbst: Eine kluge Einkaufspraxis mit guter Vorratshaltung und Wissen über das Weiterverwenden von Lebensmitteln vermeidet Food Waste auf allen Stufen der Lebensmittelkette.

Du brauchst eine Einschätzung, wie viele negative oder positive Konsequenzen für den Planeten aus deiner Entscheidung entstehen?

Du selbst: Probiere doch einmal die SUSLA APP aus. Sie gibt dir eine Einschätzung wie viel jede deiner Handlungen zu einem nachhaltigen 1.5°C Lebensstil beiträgt.

Nachhaltige Konsumstile müsse erlebbar sein. Indem wir kluge Ideen und Erfahrungen teilen, wird zum Nachahmen angeregt.

Du selbst: Hier veröffentlichen wir eure Anregungen. Sende uns noch mehr Ideen mail@deinquartiernachhaltig.org

Wir teilen deine Erfolge!

Referenzen

1 Zum Rechner von myclimate

Lewis Akenji, Magnus Bengtsson, Viivi Toivio, Michael Lettenmeier. 2021. 1.5-Degree Lifestyles: Towards A Fair Consumption Space for All: Summary for Policy Makers. Hot or Cool Institute, Berlin: PDF

BLW (2022). Alternativen im Schweizer Pflanzenbau. Potenziale ausgewählter Ackerkulturen zur Lebensmittelmittelproduktion: PDF.


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