Ein Rückblick auf Riesbach im Sommer 2022: Essen ohne Food Waste

8. September 2022. In der Schweiz landen 30 % der Lebensmittel im Abfall. Neben der Verarbeitung mit 989’000 Tonnen entstehen Lebensmittelabfälle am häufigsten im Haushalt mit 778’000 Tonnen jährlich (BAFU, 2022). Je später Food Waste in der Lebensmittelkette anfällt, umso mehr Energie und Rohstoffe werden verbraucht. Im Vergleich belasten Lebensmittelabfälle im Haushalt die Umwelt am stärksten.

Am Food Waste Parcours im GZ Riesbach von Dialog im Quartier konnten interessierte Zürcher:innen ihre Food Waste Fallen identifizieren und vielfältige Lösungen für weniger Lebensmittelabfälle im eigenen Haushalt mitnehmen.

Dr. Jeannette Nuessli Guth, ETH Zürich, Department Health Sciences and Technology

Dr. Nuessli Guth zeigte uns, wie Sinneswahrnehmungen dabei helfen können, Lebensmittel nach dem Ablaufen des Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) als sicher zu erkennen, ohne dabei auf das kleingedruckte Datum schauen zu müssen. Denn nach Ablauf des MHD ist das Produkt meistens weiter geniessbar, es kommt höchstens zu qualitativen Einschränkungen.

Essen ohne Food Waste … und wie Sinneswahrnehmung dabei helfen kann, Dr. Jeannette Nuessli Guth, ETH Zürich, Department Health Sciences and Technology (PDF)

Nachhaltige Gastronomie, Andi Handke, Geschäftsführer bei Mühletal Gastro GmbH (PDF)

Was wir im Rückblick besonders spannend fanden:

  • Wir dürfen unseren Sinnen vertrauen. So hat z. B. ranziges Öl einen eigenen Geruch. Wir können lernen, diese Gerüche wahrzunehmen.
  • Es gibt Lebensmittel mit kurzer (abgepackter Salat, Hackfleisch) und sehr langer Lagerdauer (Salz).
  • Tiefe pH-Werte, also saure Lebensmittel, schaffen eine bakterienfeindliche Umgebung. Deshalb ist z. B. Joghurt mit einem tiefen pH-Wert im ungeöffneten Zustand sehr viel länger haltbar als das MDH anzeigt.
  • Je mehr Wasser ein Lebensmittel enthält, desto besser kann sich Schimmel im Lebensmittel ausbreiten. Wasserreiches Gemüse ist besonders anfällig. Der sichtbare Teil vom Schimmel ist nur ein kleiner Teil vom Pilz, der sich versteckt durch das Lebensmittel zieht. Angeschimmelte Tomaten gehören deshalb im Ganzen entsorgt.

Das Dialog im Quartier Poster zum Drucken:

Bei Ela von Cook Eat war der Tisch jede Runde gut besetzt. Aus übrig gebliebenem, bereits hartem Brot wurde ein italienischer Brotsalat gemacht. Für den Apéro gedacht, konnten die Teilnehmer:innen nicht wiederstehen, und mussten ihr leckeres Ergebnis sofort probieren. Tatsächlich macht Brot, zumindest in der Schweiz, den grössten Teil des vermeidbaren Foodwaste aus. Allein in den Grossverteilern werden nach Schätzungen ca. 14 Tonnen nicht verkauftes Brot pro Tag entsorgt.

Zum Rezept für Panzanella

Für den Apéro gab es dann auch noch den leckeren Auflauf von Steven aus alten Gipfelis. Das Rezept und viele andere zu altem Brot in der Rezeptsammlung «Kein Brötchen geht vergessen».

Kitro misst in der Gastronomie den Food Waste und kann genau erkennen an welchem Tag, zur welcher Uhrzeit welche Lebensmittel weggeworfen wurden. Ist es das Brot am Montagabend? Oder die Tomaten am Mittag? Food Waste Protokolle helfen, seine eigenen Food Waste Fallen zu erkennen.

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Mit Jeannette, ETH Zurich konnten verschiedene Lebensmittel mit abgelaufenem MDH beurteilt, gerochen und geschmeckt werden.

Kathrin von Pura Verdura brachte Gemüse von ihrem Feld mit. Ein Feld mitten in der Stadt, wo solidarisch gemeinsam Gemüse angebaut wird. Ihr Gemüse entspricht oft nicht der Norm. Die Karotten sind zu gross oder umklammern sich zu fest, die Randen zu klein und die Zucchinis farblich nicht einheitlich. Das Gemüse wurde wie im Handel geprüft und erkannt wie viel aussortiert wird bevor es im Supermarkt landet.

Lerne die Normen kennen und messe nach.

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Caroline vom Technikum Urbane Agrarökologie hat den Kühlschrank unter die Lupe genommen und Lagertipps geteilt.

Macht mit beim Kühlschrankspiel und räumt den Kühlschrank richtig ein.

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Spannende Fragen durftet ihr am Glücksrad von ReCircle beantworten. Foodwaste, Funfacts Ernährung, Kreislaufwirtschaft, reCIRCLE-Knowhow und die Ökobilanz von Verpackung sind Schlagwörter, die nicht mehr aus eurem Gedächtnis ausradiert werden können!

Ein Rückblick auf Riesbach im Sommer 2022: Meine Ernährung, mein gesunder Planet

Zürich, GZ Riesbach

ZHAW

1.5 Tonnen Nahrung verspeist jede Person pro Jahr.

Prof. Christine Brombach, ZHAW, hat die Planetary Health Diet vorgestellt, eine wissenschaftlich fundierte Ernährungsweise, welche eine Weltbevölkerung von 10 Milliarden Menschen innerhalb der ökologischen Grenzen des Planeten gesund ernähren möchte.

PDF der Präsentation

Was wir im Rückblick besonders spannend finden: Ein Wochenplan mit Gerichten, die pflanzliche Eiweisse und viel Gemüse und Obst enthalten, kann günstiger sein als die Kosten, die in Schweizer Haushalten heute für Essen anfallen.

Unter dem Stichwort „Nudging» wurden Strategien vorgestellt, mit denen wir uns selbst anstupsen können, um nachhaltige Ernährungsgewohnheiten im Alltag als selbstverständlich zu integrieren.

Ein Überblick über einfache „Nudges“.

ZielgrösseBeispiele (individuell erweiterbar!)
ErinnerungErmutigung zur PlanungSticker, Einkaufsliste, to do Liste, Sichtbarkeit von eingeweichten Bohnenkernen, Wochenplanung
Primingvorangegangener ReizBeim Einkauf die Liste mitnehmen, Vorrat überprüfen
Framingandere Verknüpfung herstellenGemüsebilder und Rezeptbücher parat legen
Bequemlichkeit& Einfachheitneue Organisation im AlltagGemüsekiste abonnieren, Lieferservice, Vorrat sinnvoll arangieren
Soziale Normsich vergleichenChallenges mit anderen vereinbaren, sich mit anderen vergleichen, 
Default RegelnStandardoptionen neu gestaltenKleine Einkäufe nur mit Fahrrad oder ÖV, an bestimmten Wochentagen abends Vorkochen oder Hülsenfrüchte einweichen…

Stephanie Hess hat ihren persönlichen Werdegang zu einer nachhaltigeren Ernährung beschrieben. Sie hat uns allen gezeigt, dass im Mittelpunkt des Prozesses, sowohl Erfolge als auch temporäres Scheitern steht, ohne sich entmutigen zu lassen.

PDF der Präsentation

Impressionen

Dialog im Quartier

Dialog im Quartier

Diese Tipps finden wir am Wertvollsten, um mit einer möglichst einfachen Formel bereits grosse Wirkungen zu erreichen:

Weniger Fleisch und Milchprodukte: Der Handteller, sowohl in der Länge als auch in der Dicke entspricht ungefähr einer Portion Fleisch (etwa 100g). Für Rindfleisch empfiehlt die Planetary Health Diet 98g pro Woche. Pro Tag 250g Milch oder die entsprechende Menge verabeiteter Milchprodukte: 25 g Käse.

Keine Flugimport-Produkte: Saisonale Lebensmittel lieben lernen und grünen Spargel nur von Mitte April bis Mitte Juni essen, wenn dieser in der Schweiz geerntet wird.

Kein Gemüse aus beheizten Gewächshäusern: Kaufe Lebensmittel ein, wenn sie ihrer Jahreszeit entsprechend wachsen. Der WWF Ratgeber zeigt dir welches Gemüse Saison hat. Im Mai sind es Blumenkohl, Brokkoli, Gurken, Eichbergsalat und viele Gemüse mehr.

Keinen Foodwaste: „Food Waste vermeiden“ kommt an dritter Stelle, wenn es um die wichtigsten Hebel geht, um Umweltbelastung durch Ernährung zu vermeiden. Vergesse z. B. keine Lebensmittel hinten im Kühlschrank.


Die Werkzeuge, die wir in der Veranstaltung eingesetzt haben, findest du hier zum Herunterladen.


Ein Rückblick auf Riesbach im Sommer 2022: Lokale Nahrungsversorgung mitgestalten

23. Juni, 2022. Wie soll das Quartier Riesbach mit genussreichen und nachhaltigen Angeboten und Mitwirkungsmöglichkeiten ausschauen? In einer Imaginationsreise lernten wir Bestehendes kennen, brachten eigenen Ideen und Wünsche ein und vernetzten uns.

Das Protokoll, mit allen Projektideen, wird dem UGZ überreicht, welche die Entwicklung der Ernährungsstrategie der Stadt Zürich begleitet. Hier zum Nachlesen.

Es sind Quartierideen entstanden, die zum weiteren Mitwirken einladen:

  • Lebens.Mittel.Punkt im Quartier schaffen
  • Markt und nachhaltige Tavolata im September im GZ Riesbach von und für Quartierbewohner:innen
  • Einmachen im Quartier mit lokalem Gemüse

Die jeweiligen Kontaktpersonen sind im Protokoll angegeben.

Zusammen haben GZ Riesbach, das Ernährungsforum Zürich und der Quartierverein Riesbach und das Zurich-Basel Plant Science Center Quartierbewohner:innen und Akteure eingeladen über die Ernährungslandschaft im Riesbach nachzudenken: Lokal, nachhaltig und auf die Quartiergemeinschaft ausgerichtet.

Die Imaginationsreise wurde angeleitet von lokalen Initiativen, die Umsetzungen begleiten:

  • Das GZ Riesbach ist Anlaufstelle und Mitinitiator von Projekten im Quartier und unterstützt bei der Umsetzung.
  • Im Quartierverein Riesbach kann eine Arbeitsgruppen Ernährung entstehen, um Projekte im Quartier anzustossen.
  • Bei Pura Verdura kann jede:r Genossenschaftmitglied werden und sich einen Gemüsekorb sichern.
  • Das Kulturareal Mühle Tiefenbrunnen versteht sich als Begegnungsort mit vielfach verwendbarer Infrastruktur für die Back- und Kochkulinarik von morgen.
  • Auf der Platform von Cookeat.ch kann selbstgemachtes Essen im Quartier mit anderen geteilt werden und damit Resourcen eingespart, Food Waste vermieden und nachbarschaftlichen Netzwerke gestärkt werden.

…. Danke an kochevents.ch und das Technikum Urbane Agrarökologie für die tolle Begleitung bei der Moderation.

Unsere Werkzeuge findest du als Vorlagen hier
Präsentationen

Yvonne Lötscher, Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich: Strategie nachhaltige Ernährung Stadt Zürich

Markus Kick, GZ Riesbach: Wie das GZ Riesbach auf Projekte agiert und reagiert

Ela Haney & Matthew Brandt, CookEat.ch: Ich koch für dich! Zämme Ässe

Bettina Schlatter & Kathrin Marmet, Pura Verdura: Gemeinsam Gemüse machen

Wir bedanken uns beim Umwelt- und Gesundheitsschutz Zürich für die Unterstützung.

Mindesthaltbarkeitsdatum und Verbrauchsdatum

Soll es eine neue Datierung von Lebensmitteln geben, um Food Waste zu vermeiden?

Bis ein Lebensmittel vom Feld auf dem Teller liegt, braucht es viel Energie. Geht ein halb-gegessener Joghurt im Kühlschrank vergessen, hätten CO2-Emissionen vermieden werden können und der Land- und Wasserverbrauch niedriger ausfallen können. 

Wie lange ein Lebensmittel konsumiert werden kann, ist direkt mit der Lebensmittelsicherheit verknüpft, damit die GEsundheit von Konsument:innen geschützt wird. Doch was bedeuten Mindesthaltbarkeitsdatum  (MHD) und Verbrauchsdatum (VD)? 

Bis zum MHD verändert ein Lebensmittel seine Farbe, Geruch und Konsistenz nicht. Dabei handelt es sich um Qualitätsmerkmale des Lebensmittels und nicht um Faktoren der Lebensmittelsicherheit. Lebensmittel, bei denen ein VD angegeben ist, dürfen nach dem Ablauf nicht mehr weitergegeben werden. Viele der Lebensmittel mit VD sind ideale Nährböden für Mikroorganismen[1].

Bisher schützen sich Hersteller:innen und setzen das MHD früher wie nötig und das VD als Vorsichtsmassnahme. 

In ihrem Merkblatt «Genuss Ohne Risiko?» zeigen foodwaste.ch und Tischlein deck dich auf, wie lange gewisse Lebensmittel auch nach Ablauf des MHDs noch essbar sind. Die Autor:innen empfehlen eine Umdatierung von vielen Lebensmitteln, die bisher rechtlich mit VD gekennzeichnet werden, z.B. bei pasteurisierter Milch und Milchprodukten und pflanzlichen Joghurtalternativen [3]. Denn aus mikrobiologischer Sicht können Lebensmittel, sofern mit den Sinnen (schmecken, riechen, schauen) untersucht, sorgenfrei gegessen werden[2].

Wann wird ein MHD und wann ein VD angeggeben?

Ob eine MHD oder ein VD auf der Verpackung steht, wird durch verschiedene Parameter bestimmt: 

Der aw-Wert steht für die Wasseraktivität im Lebensmittel und beschreibt die Menge an flüssigem Wasser, das im Lebensmittel frei zur Verfügung steht. Je mehr freies Wasser, desto höher die Feuchtigkeit und desto besser können Mikroben sich im Lebensmittel festsetzen und vermehren. Eine saftige Frucht hat einen höheren aw-Wert wie trockener Reis[1].

Über Prozessfaktoren, wie die Zugabe von Salz oder Zucker kann der aw-Wert erniedrigt werden. Denn Salz und Zucker lösen sich im Wasser auf und binden gleichzeitig freie Wassermoleküle. Dadurch stehen den Mikroben weniger freie Wassermoleküle zur Verfügung und die Wahrscheinlichkeit einer Vermehrung sinkt. Das machen wir uns beim Haltbarmachen bei der Marmelade zu Nutze. 

Der pH-Wert beschreibt den Säure-Base Gehalt im Lebensmittel. Je tiefer der pH-Wert, desto saurer und je höher, desto basischer/alkalischer ist ein Lebensmittel (siehe Tabelle). Mikroben mögen es basisch. Beim Haltbarmachen wird mit sauren Lösungen wie Essig der pH-Wert herabgesetzt und die Haltbarkeit als Pickles verlängert.

Tab.1: Zusammenhang zwischen pH und aw-Wert. Grüne Flächen: Tiefer aw-Wert und tiefer pH-Wert  hindern die Ausbreitung von Mikroorganismen. Orange Flächen: Hoher aw-Wert unf hoher pH-Wert  begünstigen das Wachstum [3].

Bei allen Lebensmitteln im grünen Bereich wird ein MHD gesetzt, bei solchen im orangen Bereich ein VD. Hier sollte die Haltbarkeit zusätzlich durch das Lagern im Kühlschrank erhöht werden. 


[1] Spielmann-Prada, G., Kremer-Hartmann, K., Züst, M., Beretta, C., Müller, C., & Gantenbein-Demarchi, C. (2021). Leitfaden zur Reduktion von Lebensmittelverlusten bei der Datierung von Lebensmitteln: rechtliche Aspekte und Lebensmittelsicherheit (Grundlagenbericht).

[2] WRAP. (2019). Labelling guidance Best practice on food date labelling and storage advice. https://wrap.org.uk/sites/default/files/2020-07/WRAP-Food-labelling-guidance.pdf

[3] Giovanna Spielmann-Prada, Katrin Kremer-Hartmann, Monja Züst, Claudio Beretta, Claudia Müller, Corinne Gantenbein-Demarchi. (2021). LEITFADEN ZUR REDUKTION VON LEBENSMITTELVERLUSTEN BEI DER DATIERUNG VON LEBENSMITTELN – Rechtliche Aspekte und Lebensmittelsicherheit (Grundlagenbericht). Wädenswil, CH; ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ILGI Institut für Lebensmittel- & Getränkeinnovation. 

Regional und saisonal online ab Hof einkaufen – noch dazu Bio? Über Biomondo ist das jetzt möglich.

Von Andrea Vögtle und Michèle Hürner, Bio Suisse

Für das frische Bio-Gemüse noch auf den Markt oder in den Hofladen? Für viele ist das zu aufwendig. Verständlicherweise! Meist ist der Detailhändler um die Ecke, während man zum nächsten Markt oder Hofladen mehr Zeit einrechnen muss. Mit dem stressigen Alltag ist das schwer zu vereinbaren. 

Könnte man bei den Bio-Höfen in der Region doch bestellen! Der online Marktplatz Biomondo macht es möglich: Hier findet Konsument:in alles, vom Bio-Ei bis zum Bio-Saatgut. 

Aber warum ist es wichtig, vermehrt bei den Bio-Bäuerinnen und -Bauern direkt einzukaufen? Einerseits brauchen kurze Transportwege weniger Energie und die regionale Wirtschaft wird gestärkt. Für ein nachhaltiges Ernährungssystem ist es noch viel wichtiger, dass die Produkte ressourcenschonend produziert werden (mehr dazu weiter unten). Auch der direkte Kontakt mit den Produzent:innen wirkt sich positiv aus. Transparenz und Vertrauen wachsen und durch deine stärkere Auseinandersetzung mit dem Thema Ernährung wird dein Konsum ganz automatisch bewusster und genussvoller. 

Durch deinen Einkauf bestimmst du mit, was produziert wird. Bäuerinnen und Bauern, welche ihre Produkte selbst vermarkten, sind innovativ und bieten ein breiteres Sortiment. Die grosse Diversität macht nicht nur unsere Landschaft schöner, sie senkt auch das Risiko in der Produktion. Auch kleinere Höfe können dank Direktvermarktung überleben. Der Handel wird fairer, grössere Flächen können biologisch bewirtschaftet werden und unser Ernährungssystem wird als Ganzes nachhaltiger. Win-win!

Warum der Bio-Kreislauf gut ist für Mensch, Tier und Natur? Im Gegensatz zu konventionellen Betrieben, haben Bio-Betriebe das Ziel, möglichst wenig Wasser, Energie und Nährstoffe von aussen in ihren Kreislauf einfliessen zu lassen. Sie wirtschaften ressourcenschonend und legen ihr Augenmerk auf Artenvielfalt. Endliche Ressourcen werden geschont. 

Bio-Bauernhöfe verwenden natürliche Düngemittel, also Mist oder Kompost, der auf dem Hof ohnehin entsteht. Indem Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern nicht immer dasselbe anpflanzen, bleibt der Boden fruchtbar und gesund. Denn in einer Handvoll fruchtbarer Erde leben mehr Lebewesen als Menschen auf der ganzen Welt! Und diese Bodenorganismen übernehmen direkt auch den Pflanzenschutz. Nutztiere bekommen Bio-Futter, das fast immer vom Hof stammt. Mit diesem System schont die Bio-Landwirtschaft Böden, Tiere, Klima und hält das Wasser sauber.

Bio-Produkte sind für den Planeten und für dich gesund. Sie enthalten so wenig Zusatzstoffe wie möglich. Wenn Zusatzstoffe nötig sind, dann sind sie natürlichen Ursprungs und mit weniger Rückständen von ungewollten Stoffen. Das wird regelmässig kontrolliert. On top enthalten Bio-Produkte mehr gute Inhaltsstoffe wie Antioxidantien, Vitamine und Omega-3-Fettsäuren. 

Ein Einsatz der sich lohnt. Mit dem Einkauf direkt vom Bio-Hof werden innovative Betriebe unterstützt und eine gesunde Artenvielfalt gefördert. Bei Bio-Produkten fliesst etwas mehr Geld. Das macht Sinn. Die extensive Bio-Landwirtschaft setzt nicht auf maximale Erträge, sondern auf eine Landwirtschaft, welche die natürlichen Ressourcen auch für kommende Generationen erhält. Die Frage ist nicht «Warum sind Bio-Produkte teurer?» sondern «Wie kommen die teils viel günstigeren Preise von konventionellen Produkten zu Stande?». Wer dennoch ein knappes Budget hat, kann sich mit Anderen zusammenschliessen und Produkte ab Hof in grösseren Mengen einkaufen. Auch das ist mit Biomondo viel einfacher!


Saisonalität und Regionalität als Entscheidungskriterien für die Wahl von ökologischen Lebensmitteln

Warum wir uns immer mehr für saisonale, lokale und ökologische Produkte entscheiden sollten

Wir sollten uns bewusst sein, dass unser Essen, Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft hat. Wenn wir saisonales, lokales und ökologisch angebautes Obst und Gemüse konsumieren, verhindern wir, dass Umwelt- und Sozialfolgen an anderen Stellen der Welt entstehen.

Der Wasserverbrauch sinkt

Der Anbau von Obst und Gemüse ausserhalb der Schweizer Saison in trockenen Gebieten bruacht viel Wasser. Ein Beispiel ist der Anbau von Himbeeren im Winterhalbjahr in Südspanien.

Die Anpassung deines Verzehrs von Obst und Gemüse an die Jahreszeiten verringert den Wasser-Fussabdruck. Heimische Obst- und Gemüsesorten sind of im Wasserverbrauch sparsam, da sie an die lokalen Klimabedingungen angepasst sind. 

Die Verwendung von agrarökologischen Anbaumethoden baut guten Boden vor deiner Haustüre auf

Guter Boden speichert Wasser, lagert organische Masse ein und schützt Biodiversität im Boden und über dem Boden. Er ist ein wirksamer Schutz gegen den Klimawandel.

Nur saisonal und lokal zusammen reduziert den Klimafussabdruck

Selbstverständlich hilft saisonal und lokal zusammen auch schädliche Klimawirkungen zu senken. Von Dezember bis Mai ist der Klima-Fussabdruck von Tomaten, die im beheizten Gewächshaus in der Schweiz wachsen, bis zu 5-Mal höher als von saisonalen Freiland-Tomaten, die ab Juni reifen.

Schon gewusst! Auch die Saison von Tomaten in der Schweiz lässt sich verlängern. Im nicht beheizten Kalt-Folientunnel oder Kalt- Gewächshaus sind die Tomaten vor Hagel, Braunfäule, Schädlingen und auch zum Teil vor Spätfrösten geschützt.

Kurze Wege garantieren Vertrauen

Im Hofladen oder auf dem Markt trifft der Konsumierende direkt auf den Produzierenden an der Ladentheke, wird individuell beraten und bekommt einen Eindruck vom Handwerk, das hinter den Lebensmitteln steckt. In kleinen lokalen Verarbeitungsbetrieben kann der Konsumierende, die teils aufwendigen Produktionsschritte verstehen und den Preis für Lebensmittel im Dialog nachvollziehen. 

Quartierläden, Direktvermarktung, Foodkooperativen durch Quartierbewohner:innen oder auch solidarische Landwirtschaften kollektiv initiiert und geführt, bauen Vertrauen auf. Weil das Verkaufspersonal im Laden oder die Initianten der Foodkooperative wissen, von welchem Hof ihre Produkte stammen, garantieren sie für Umweltschutz, transparente Wertschöpfung und faire Arbeitsbedingungen bei der Produktherstellung. 

Die wahren Kosten deines Essens

Was, wenn die Produktion eines Lebensmittels Boden zerstört, unmässig viel Wasser verbraucht, grosse Mengen an Treibhausgasen produziert, die Bio-diversität negativ beeinflusst oder schädlich für unsere Gesundheit ist? Dann spiegelt der Preis, den wir für dieses Lebensmittel bezahlen nicht die wahren Kosten wieder. Die negativen Auswirkungen, die dieses Lebensmittel bei der Produktion hat, bezahlen wir alle gemeinsam z.B. in Form von Steuern, Subvention oder mit Gesundheitskosten. Die Umweltschäden bezahlen wir oft nicht hier, sondern lagern diese in andere Länder oder an die nächste Generation aus.

Die nationalen Ausgaben für Lebensmittel liegen momentan bei 37.4 Milliarden CHF. Würden alle wahren Lebensmittelkosten in den Preisen reflektiert werden, würden sich die nationalen Ausgaben fast verdoppeln – auf 70 Milliarden CHF.  Das bedeutet, dass jeder 1 CHF, der für ein Lebensmittel ausgegeben wird in Wahrheit 1.87 CHF betragen müsste wie eine Studie der ETH Zürich zeigt [1].

Doch nicht bei jedem Lebensmittel sind die versteckten Kosten höher als heute. In Perotti (2020) wurden über 100 Faktoren in den Berechnungen der wahren Lebensmittelpreise miteinbezogen, darunter Umwelteinflüsse im Anbau und Vertrieb, aber auch Tierwohl und Gesundheitskosten, die für ernährungsbedingte Krankheiten anfallen (Diabetes, Herz-Kreislauf, Krebs) [1],[2].

Es wurden 8 typische Schweizer Lebensmittel untersucht. Lebensmittel, die als gesund gelten, wie Äpfel, Karotten und Milch würden günstiger werden, wohingegen Fleisch und Käse, aufgrund der hohen Biodiversitäts- und Gesundheitskosten, doppelt so teuer sein müssten. 

Die Details zu den wahren Kosten pro kg ausgewählter Lebensmittel nach Perotti 2020 finden sich hier.

Würden mehr Früchte und Gemüse gegessen werden, könnten Gesundheitskosten eingespart werden. Die Studie verdeutlicht, dass in der Schweiz, die wesentlichen Treiber für die wahren Lebensmittelkosten die Gesundheits- und Biodiversitätskosten sind. 

Weltweit fordern Institutionen und Forschende, dass die wahren Preise für Lebensmittel transparent sichtbar gemacht werden[3].

Müssten die wahren Kosten eines Lebensmittels im Schweizer Privathaushalt bezahlt werden, so würden die durchschnittlichen Ausgaben im Privathaushalt für Lebensmittel deutlich ansteigen von weniger wie 6.6% auf mehr wie 10% in der Schweiz[4]. Zum Vergleich in Rumänien sind es 28%, in den Niederlanden 11% der privaten Konsumausgaben für Lebensmittel und nicht-alkoholische Getränke nach Eurostat 2017. 

Tatsächlich wird momentan für einen Warenkorb nur mit Bio-Lebensmitteln in der Schweiz doppelt so viel bezahlt wie für denselben Warenkorb mit konventionell produzierten Lebensmitteln [5].

Statistiken zeigen nämlich auch, dass biologische Lebensmittel eher von einkommensstarken Gesellschaftsschichten in der Schweiz gekauft werden [6]. Als Haupthindernis für eine nachhaltigeErnährung werden in einer Befragung von Deloitte die höheren Preise im Vergleich zu konventionellen Lebensmitteln angegeben. Der akzeptierte Aufpreis für nachhaltig produzierte Nahrungsmittel beträgt in dieser Befragung 26% [7].

Wie können trotzdem nachhaltige Entscheidungen entlang der gesamten Lieferkette erleichtert und gefördert werden? 

Einige Empfehlungen mit breitem Konsens bei vielen Forschungsgruppen[1][3]:

  • Investitionen in eine gute agrarökologische landwirtschaftliche Praxis. Subventionen für Produkte mit hohen externen Kosten sollten auf Produkte mit niedrigen externen Kosten umgelenkt werden.
  • Wird nicht-nachhaltiges Essen besteuert, so können Konsummuster verändert werden.
  • Den Ernährungsplan der Planetary Health Diet annehmen. Dieser kann im Schweizer Haushaltbudget, welches für Essen reserviert ist, gut umgesetzt werden (siehe auch der Blogbeitrag hier).
  • Food Waste verschwendet die natürlichen Ressourcen, die für die Produktion notwendig waren, und erhöht deshalb die wahren Kosten unserer Lebensmittel. Durch Food Waste werden in der Schweiz pro Haushalt und Jahr 620 CHF (oder 28% des für Lebensmittel verwendeten Haushaltbudgets) verschwendet, die wir besser für den Kauf nachhaltiger Produkte verwenden könnten [8]

[1] Perotti, A. (2020). Moving Towards a Sustainable Swiss Food System: An Estimation of the True Cost of Food in Switzerland and Implications for Stakeholders. Masterarbeit an der ETH Zurich:  https://ethz.ch/content/dam/ethz/special-interest/dual/worldfoodsystemcenter-dam/documents/MScThesis-AlessaPerotti-TheTrueCostofFood.pdf

[2] WHO. 2018. Overweight and obesity. In: WHO Global Health Observatory data, overweight and obesity [online]. Geneva, Switzerland. http://www.who.int/gho/ncd/risk_factors/overweight 

[3] Rockefeller Foundation. (2021). True Cost of Food: Measuring What Matters to Transform the US Food System.

[4] Bundesamt für Statistik. (2022). Haushaltsbudgeterhebung 2015-2017. Bundesamt für Statistik (BFS).

[5] Nielsen; BLW, & 21.01.2022. (2022, January 21). Schweiz – Vergleich Warenkorb Bio vs. Nicht-Bio 2021. Statista. Retrieved December 1, 2022 from https://de.statista.com/statistik/daten/studie/555136/umfrage/ausgaben-fuer-den-bedarf-an-lebensmitteln-bio-vs-nicht-bio-in-der-schweiz/ 

[6] Götze, F., & Ferjani, A. Wer in der Schweiz Bio-Lebensmittel kauft. AGRAR FORSCHUNG SCHWEIZ, 338.

[7] Grampp, M., Laude, D., & Rohr, D. (2021). Nachhaltige Lebensmittel Was Schweizer Konsumenten von Unternehmen und vom Staat erwarten. Retrieved Decenber 1, 2022, from https://www2.deloitte.com/ch/de/pages/consumer-business/articles/sustainable-food.html. 

[8] foowaste.ch. (2022, May 30). Was ist food waste? foodwaste.ch. Retrieved December 1, 2022, from https://foodwaste.ch/was-ist-food-waste/ 

Riesbach stellt sich am Neuzuzügeranlass vor – zusammen mit Dialog im Quartier

3. November, 2022 – GZ Riesbach. Am Neuzuzügleranlass können neue Quartierbewohner:innen, ihr Quartier als Begegnungsraum kennenlernen. Warum nicht diesen Anlass nutzen, um auch für nachhaltige, saisonale und lokale Ernährung im Quartier zu sensibilisieren und Quartierangebote vorzustellen? Seit zwei Jahren engagiert sich Dialog im Quartier am Neuzuzügeranlass im GZ Riesbach, der inzwischen neuzugezogene und alteingesessene Quartier:bewohnerinnen anzieht. Angezogen vom auffälligen Glücksrad, traten die Besuchenden in den Dialog, und beantworteten Fragen zu Labels, Verpackung, Food Waste und ausgewogene Ernährung. Wie klein der CO2 Beitrag von der Verpackung z.B. bei der Bio Gurke ist, erstaunte einige.

Am Anlass vertreten waren verschiedene Quartierläden, Initiativen, Betriebe und Organisationen mit nachhaltigen und innovativen Produkten – von Riesbacher  Quartierbewohner:innen initiiert und geführt: Verschiedene Raclette Käsesorten aus regionalen Käsereien und mit viel Handarbeit produziert (Stephan Schaub vom Amstad Chäslädeli). Dem Quartierverein Riesbach mit ihrem Quartiermagazin «Kontakt», in dem über Klimamassnahmen im Quartier bis zum Plattenladen berichtet wird und das Angebot von Saisonal, die saisonales Gemüse und Obst, aber auch in Manufaktur haltbar gemachte Spezialitäten, anbieten. Ein Abend voller Dialoge, demonstrierte die Vielfalt, die im Quartier Riesbach verborgen liegt.

Quartierläden in der eigenen Nachbarschaft sind nebst Orte, die Produkte mit einer kurzen, fairen und ökologische Wertschöpfungskette anbieten, auch Begegnungszonen. Sie bieten Austauschmöglichkeiten, vermitteln Wissen und sind Treffpunkt für Quartierbewohner:innen. 

Du wohnst in einem anderen Quartier? Kennst du schon die Quartierkarten der Möglichkeiten von Transition-Zürich? Lass auch du dich von neuen Angeboten in deinem Quartier inspirieren. 

Saisonal! Mit dem Saisonkalender ökologisch einkaufen

In der Schweiz gibt es Jahreszeiten. Im Frühling entfalten sich die Blätter und Blüten. Im Sommer wächst und reift die bunte Vielfalt an Gemüsen und Früchten. Im Herbst schliessen wir die Ernte der späten Gemüse und Obstsorten ab. Im Winter sinken die Temperaturen und nur wenige späte frische Wintergemüse, dafür umso mehr Lagergemüse stehen zur Verfügung. 

Im Supermarktregal dagegen wurde die Saison für Obst und Gemüse abgeschafft. Zu jeder Jahreszeit ist es möglich, Auberginen, Zuchetti, Peperoni oder Tomaten zu kaufen. Bei den Beispielen handelt es sich um Gemüse, welche im Sommer in der Schweiz geerntet werden. Besonders klimafreundlich ist ihr Verzehr nur in den Sommermonaten. Auch Schweizer Tomaten, die ausserhalb der Saison gekauft werden, stammen oft aus mit fossilen Energieträgen beheizten Gewächshäusern, was zu einem grossen Klimafussabdruck führt. Gefrorener Blattspinat findet sich im Tiefkühlregal. Tiefkühlen und Heizen verbraucht mehr Energie, als wenn die Pflanzen saisonal direkt vom Feld geerntet werden.

Bei gefrorenem Blattspinat (0,6 kg CO2-äq. / kg Lebensmittel) ist der Klima-Fussabdruck dreimal so hoch wie beim saisonalen Spinat (0,2 kg CO2-äq. / kg Lebensmittel). Tomaten aus fossil beheizten Gewächshäusern brauchen fast 10-mal so viel kg CO2-äq. / kg Lebensmittel wie die saisonalen Tomaten, die von Juni bis September zur Verfügung stehen[1]. Ein Saisonkalender hilft dir dabei, den Jahreszeiten entsprechendes Gemüse im Supermarkt vom ausser-saisonalen Angebot zu unterscheiden. 

Was uns am Saisonkalender von foodwaste.ch (Vier-Jahreszeiten-Frittata / Saisontabelle) gefällt: Es werden nicht nur die Erntezeiten angezeigt, sondern auch die Monate, in denen Gemüse gelagert werden kann. 

Was uns am Saisonkalender vom Ebenrain-Zentrum für Landwirtschaft, Natur und Ernährung gefällt: Nebst Lagergemüse, wird detailliert aufgeschlüsselt, zu welchen Zeiten Gewächshäuser fossil beheizt werden müssen und wann nur unter bestimmten Bedingungen (wie Frost) vorübergehend beheizt werden muss.

Lagertipps für dich daheim und Hintergrundinformationen:

  • Lauch wächst ganzjährlich auf dem Feld. Je nach Erntezeit wird unterschieden zwischen Sommer-, Herbst- und Winterlauch. Da der Lauch frosthart ist, kann er gut auch auf dem Feld stehen bleiben und wird kontinuierlich geerntet. Zusätzlich lässt Lauch sich aber auch lange und gut lagern, am besten ungewaschen, trocken in das Gemüsefach in den Kühlschrank legen. 
  • Getrocknete Zwiebeln und Knoblauch können zum Zopf geflochten werden. Aufgehängte Zöpfe sind einem stetigen Luftstrom ausgesetzt und bleiben trocken. Mehr über Zwiebeln. 
  • Randen, wie viele andere Wurzelgemüse auch, können im kühlen Keller lange gelagert werden. Als Lagertipp für Randen: Im Kühlschrank im Temperaturbereich 6-8°C lagern, im Lagerkeller bei 8°C-10°C. Laub entfernen und in Papier einschlagen. 
  • Kräuter in Salz und Öl einlegen und im Dressing, als Topping oder als Grundlage für Pesto nutzen.

Steht kein kühler Keller zur Verfügung kann eine Erdkiste zum Einsatz kommen. Rüebli und anderes Lagergemüse werden im Sand eingegraben und bleiben den gesamten Winter frisch.  


[1] Reinhardt, G., Gärtner, S., & Wagner, T. (2020). Ökologische Fußabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland. IFEU—Institut für Energie-und Umweltforschung: Heidelberg, Germany.

5 Finger an deiner Hand stehen für 5 x Obst oder Gemüse am Tag

Wie schaffe ich es mehr Gemüse und Obst in meinem Alltag zu essen? Keine Zeit für das Frühstück, ein schnelles Mittagessen, eine fertige Zwischenmahlzeit vom Kiosk und beim Abendessen keine Lust zu kochen? Ohne sich bewusst dazu entschlossen zu haben, wird der Ernährungsalltag unter der Woche oft vom Supermarktangebot in Beschlag genommen. Fertigprodukte (High-Processed-Food) und Fertiggerichte sind oftmals reich an Kohlenhydraten, verstecktem Zucker, arm an Fasern (Ballaststoffen) und enthalten wenig Obst und Gemüse.

In den Limetree-Camps kochen Kinder pflanzliche Gerichte mit Rezepten von Tibits. Im Wissensteil des Camps, lernen die Kinder viel über nachhaltige und gesunde Ernährung. So wird zum Beispiel die Ernährungsempfehlung “5 am Tag” — 5 Portionen Gemüse oder Obst am Tag verzehren — spielerisch thematisiert. Kinder zeichnen dafür ihre eigene Hand auf und identifizieren 5 saisonale Gemüse- oder Obstarten, die sie zu 5 Mahlzeiten am Tag essen könnten.

Uns gefällt an der Methode besonders, dass die eigene Hand abgebildet wird. Jeder Finger steht für eine Mahlzeit – vom Zmorge bis zum zNacht – und ein Gemüse oder ein Obst. Die Methode motiviert, das Tagesziel zu erreichen und stützt das Gedächtnis. Welches Gemüse oder Obst wurde bereits gegessen und welches fehlt noch? Eine Micro Habit für den Alltag.