Hülsenfrüchte zeichnen sich durch ihren hohen Eiweissgehalt aus, deshalb sind sie ideal, um Fleisch zu ersetzen. Der Eiweissgehalt ist je Hülsenfrucht unterschiedlich: Pro 100 Gramm zum Beispiel einen Proteingehalt von 5 g (frische grüne Bohnen, frische Erbsen), 20 g (getrocknete Bohnenkerne) oder 23 g (getrocknete Erbsen) (Quelle: USDA).
Hülsenfrüchte enthalten sehr viele Ballaststoffe und haben einen hohe Nährstoffdichte an Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, sowie viele sekundäre Pflanzenstoffe. Sie wirken sie sich sehr positiv auf die Gesundheit aus.
Damit sich die positive Wirkung entfalten kann, sollten wir Hülsenfrüchte direkt in unserer Küche einsetzen und nicht als industriell verarbeiteten Fleischersatz. Hier werden sie nämlich zu proteinreichem Mehl, Konzentraten oder Eisweiss-Isolaten weiterverarbeitet, das heisst sowohl Ballaststoffe als die anderen gesundheitlich wertvollen Inhaltsstoffe gehen verloren.
Ballaststoffen werden im Dickdarm von Darmbakterien verstoffwechselt. Diese Ballaststoffe wirken präbiotisch und krebshemmend. Lösliche Ballaststoffe senken die Cholesterine im Blut. Hülsenfrüchte haben positive Auswirkungen auf die Kontrolle des Blutzuckerspiegels, senken den Blutdruck und das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und koronaren Herzerkrankungen zu erkranken (Kompetenzzentrum für Ernährung 2018).
Hülsenfrüchte enthalten viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente:
- Als Vitamine kommen Thiamin (Vitamin B1), Riboflavin (Vitamin B2) und Folsäure in allen Hülsenfrüchten vor. Die Vitamine A und E sind nur in Kichererbsen und Sojabohnen enthalten.
- Mineralstoffe in Hülsenfrüchten sind Magnesium und Kalium und die Spurenelementen Eisen, Zink und Kupfer. Lupinen und Sojabohnen haben zusätzlich viel Calcium.
- Die Bioverfügbarkeit der Mineralstoffe und Spurenelemente wird durch die Anwesenheit von Phytinsäure herabgesetzt, wobei Soja im Vergleich zu anderen Leguminosen am meisten Phytinsäure aufweist. Um Antinährstoffe wie die Phytinsäuren abzubauen, hilft das Einweichen über 12 Stunden. Phytinsäuren binden im Körper die wichtigen Mineralstoffe, die dann ausgeschieden werden.
Schon gewusst?
Hundert Gramm getrocknete Bohnen liefern etwa 10 Milligramm Eisen. Das ist die empfohlenen Tagesmenge für einen erwachsenen Mann. Frauen vor den Wechseljahren brauchen etwa 15 Milligramm Eisen. Einige Tropfen Zitronensaft (Vitamin C) für eine bessere Aufnahme dem Gericht am Ende des Kochvorgangs zugeben. Das in den Bohnen enthaltene Vitamin C wird durch den langen Kochvorgang zerstört.
Referenzen:
Kompetenzzentrum für Ernährung (KErn) (2018). HÜLSENFRÜCHTE.